Lebensdaten
Feddersen, Max
02.08.1900 Tinnum
03.05.1945

Zu seinem Leben

Max Feddersen wird am 2. August 1900 in Tinnum geboren. Seine Eltern sind der Landmann Gottlob Siegfried Feddersen, der von Nordstrand stammt, und die gebürtige Braderuperin Mathilde Annine Lindwig. Er ist das siebente Kind der Familie und wächst in Tinnum auf, wo er die Volksschule besucht.

Max Feddersen nimmt noch am 1. Weltkrieg teil und geht danach für einige Zeit auf Wanderschaft.

Zurück auf Sylt, arbeitet Max Feddersen bei der Sylter Kleinbahn, zuerst in Hörnum, dann in Westerland. Hier lernt er auch seine zukünftige Frau Dorothea Anna Hingst aus Kiel kennen. Sie heiraten im Herbst 1925. Vier Kinder werden in dieser Ehe geboren, zwei Mädchen und zwei Jungen.
Max Feddersen arbeitet sich zu einem Büromitarbeiter bei der Inselbahn hoch, und im Jahre 1930 ist es der Familie möglich, ein Haus am Seedeich zu erwerben.

Während des 2. Weltkrieges wird Max Feddersen nicht eingezogen, da seine Tätigkeit bei der Inselbahn, die auch die auf Sylt stationierten Truppen versorgt, als kriegswichtig eingestuft wurde.

Am 22. August 1944 wird er im Zuge der sogenannten „Aktion Gewitter“ verhaftet. Dieser Verhaftungsaktion, die vor allem ehemalige Angehörige der SPD, KPD, des Zentrums und der Gewerkschaften betrifft, fallen auch in Westerland mehrere ehemals politisch aktive Mitbürger zum Opfer. Feddersen war kurze Zeit, nach den Kommunalwahlen vom 12. März 1933, als SPD-Mitglied in der Westerland-Stadtvertretung tätig. Dies scheint der Grund für seine Verhaftung gewesen zu sein.
Zusammen mit 6 weiteren Westerländer Verhafteten wird er zuerst nach Kiel und von dort ins KZ Neuengamme gebracht. Vier dieser Verhafteten werden im Herbst 1944 entlassen, Feddersen ist nicht unter ihnen. Ende April 1945, mit Auflösung des KZs Neuengamme, werden die Häftlinge nach Lübeck gebracht und dort auf der „Cap Arcona“ eingeschifft, unter ihnen die drei Westerländer Max Feddersen, Carl Jessen und Carl Quaas.
Da die Engländer glauben, die „Cap Arcona“ würde, wie weitere deutsche Schiffe, der Absetzbewegung deutscher Truppen dienen, wird sie am 3. Mai 1945 von englischen Flugzeugen bombardiert. Max Feddersen, der nicht schwimmen kann, ist vermutlich bei diesem Angriff ertrunken. Sein Leichnam treibt am 18. Juli 1945 an Land und kann anhand der KZ-Nummer und seiner Kleidung identifiziert werden.

Die Gefangeneneigentumsverwaltung des KZs Neuengamme wird beim Anrücken der alliierten Truppen nach Lunden in Schleswig-Holstein evakuiert und dort später sichergestellt. Die Arolsen Archives, mit der Rückgabe der Effekten beauftragt, übergibt den Nachkommen des Max Feddersen 2018 dessen Taschenuhr und Ehering.

Inschrift I
HIER WOHNTE
MAX FEDDERSEN
JG. 1900
VERHAFTET 1944
NEUENGAMME
ERTRUNKEN 3.5.1945
CAP ARCONA

Adresse
Am Seedeich 1
25980 Sylt/Westerland