Sylter Bürgermeisterinnen und Bürgermeister drängen auf Rettung des Sylter Flughafens
Aktuell wird in Land und Bund über Rettungspakete für die Sylter Flughäfen diskutiert. Konkret geht es dabei um die Erstattung der Vorhaltekosten, also die laufenden Grundkosten zur Aufrechterhaltung des Betriebes während des ersten Lockdowns. Jeweils 50 Prozent der Kosten sollen von Land und Bund erstattet werden.
Wie Peter Douven, Geschäftsführer des Sylter Flughafens, kürzlich über die Arbeitsgemeinschaft Deutscher Flughäfen (ADV) erfuhr, soll der Sylter Flughafen möglicherweise nicht von diesem Rettungspaket profitieren. Dazu soll insbesondere die ablehnende Haltung der Schleswig-Holsteinischen Finanzministerin Monika Heinold beigetragen haben.
Die Sylter Bürgermeisterinnen und Bürgermeister haben sich darum nun in einem Brandbrief an die Staatskanzlei in Kiel gewandt und baten darum, sich für die Erstattung der Vorhaltekosten einzusetzen. „Wir meinen, dass dieser Betrag in Anbetracht der Krise und der Relevanz unseres Flughafens eher bescheiden ist und kein Hindernis sein sollte“, so die Bürgermeisterinnen und Bürgermeister in ihrem Schreiben.
Der Sylter Flughafen sei im Vergleich zu anderen Regionalflughäfen nicht nur bestens innerdeutsch mit Linienflügen vernetzt, sondern auch im Ergebnisvergleich deutlich günstiger als die meisten anderen. Und weiter: „Es liegt uns fern, hier über andere Regionalflughäfen zu urteilen, allerdings liegt uns daran, zu differenzieren und eben nicht ein grundsätzlich negatives Urteil über alle Regionalflughäfen zu fällen. Aktuell entsteht allerdings der Eindruck, dass die gegenwärtige Krise genutzt werden könnte, Regionalflughäfen auszutrocknen und auf diese Weise eine Konzentration auf die Großflughäfen zu bewerkstelligen.“
Die Sylter Bürgermeisterinnen und Bürgermeister erinnerten daran, „dass die Insel Sylt auch unter den Bedingungen des EU-Beihilferechts eine Randlage mit ungünstigen Verkehrsanbindungen einnimmt.“ Für die Sylter Wirtschaft, die nahezu vollständig vom Tourismus und damit von der Erreichbarkeit abhängt, sei dieser zusätzliche Zugang enorm wichtig und man hoffe, dass die Flugverbindungen bald wieder aufgenommen werden können. „In diesem Zusammenhang sei angemerkt, dass wir die Vorschläge der Landesregierung zum Stufenplan zur Eindämmung der Pandemie unterstützen und zusätzlich eine Testpflicht für alle Reisenden im Interesse möglichst hoher Sicherheit und damit auch wirtschaftlicher Planbarkeit für zielführend und zumutbar halten.“