Kostenlose Filmveranstaltung „DIE LIEBE ZUM LEBEN“ am 12. November 2024 um 19:30 Uhr in der Kinowelt Westerland.

Der „Arbeitskreis Erinnerungskultur Nationalsozialismus auf Sylt“ (https://www.erinnerungskultur-sylt.de/) und die Filmemacherin Annette Ortlieb -in Zusammenarbeit mit dem Bundesprojekt „Demokratie leben“- laden herzlich zu einer besonderen Veranstaltung am 12. November um 19.30 Uhr in die Kinowelt Westerland ein.

„DIE LIEBE ZUM LEBEN ist ein berührender Dokumentarfilm über den Wehrmachtsdeserteur Ludwig Baumann (1921-2018), der mit seiner Vision für eine Rehabilitierung der Wehrmachtsdeserteure die Bundesrepublik verändert hat. Die Filmemacherin Annette Ortlieb setzt ihm ein ganz eigenes Denkmal.“ (Rudi Friedrich von Connection e.V.)

Es geht über den Mut zu desertieren, über die Kraft des Sich-Treu-Bleibens und eine Vision, die die Bundesrepublik verändert hat. Eine Hommage an die Menschlichkeit und gegen den Krieg.

Annette Ortlieb begleitete den Wehrmachtsdeserteur Ludwig Baumann in seinen letzten Lebensjahren bei verschiedenen Aktionen. Im Film erzählen Ludwig Baumann selbst, sowie die Unterstützerin und Freundin Ursula Prahm, der Historiker Detlef Garbe und die damalige Justizministerin Herta Däubler-Gmelin über ihre Begegnungen mit Ludwig Baumann und seinem Kampf für die Rehabilitierung der 30.000 zum Tode verurteilten Wehrmachtsdeserteure.

Ludwig Baumann war und ist ein Vorbild in seiner tiefen Menschlichkeit, weswegen er sich den Verbrechen des 2. Weltkrieges verweigert hat und er benennt deutlich, wie verheerend Kriege für die Menschen sind. In Anbetracht der weltpolitischen Lage und unserer eigenen Inselgeschichte verspricht es, ein ungewöhnlicher Abend zu werden.

Auch auf der Insel Sylt existierten am Ende des zweiten Weltkriegs Kriegsgerichte, die junge Männer zum Tode verurteilten und standrechtlich erschießen ließen. Hieran erinnert u.a. ein Gedenkstein im Süden von Westerland, zu finden am Radweg, der am Campingplatz vorbeiführt. Eine Informationstafel, wo das ehemalige Kriegsgericht in Westerland stand, fehlt aber genauso, wie die Kennzeichnung der Gräber der erschossenen Deserteure auf dem „Ehrenfriedhof“ am Friedrichshain.

Die auf Sylt geborene freiberufliche Filmemacherin Annette Ortlieb ist auf der Insel keine Unbekannte. Ihr Film „Inseltöchter“, in dem sie die hochbetagten Protagonistinnen Herta Findeisen, Laura Kerwin und Marga Barake bis 2011 auf eine ganz eigene Art uns Weise begleitet und sie aus ihrer Kindheit erzählen lässt, ist ein besonderes und berührendes Zeitzeugenprojekt.

Der Film „Die Liebe zum Leben“ wurde prämiert mit „besonders wertvoll“ von der Deutschen Film- und Medienbewertung http://www.inseltoechterfilm.de/leben.html