Am gestrigen Montagabend fand in Rantum bei zeitweise widrigen Wetterbedingungen eine groß angelegte Feuerwehrübung im TUI Blue Hotel statt. Um 18:37 Uhr wurde die Freiwillige Feuerwehr Rantum alarmiert, kurz darauf folgten die Wehren aus Westerland, Tinnum und Hörnum.
Aufgrund eines tatsächlichen Verkehrsunfalls auf der Strecke zwischen Westerland und Rantum, der mit einer Straßensperrung einherging, musste der Beginn der Übung kurzfristig um eine halbe Stunde nach hinten verschoben werden. Danach wurde der geplante Ernstfall geprobt: Ein Feuer im Spa-Bereich des Hotels mit mehreren vermissten Personen und einem Brand auf der Dachfläche.
In enger Zusammenarbeit wurden Menschenrettung, Brandbekämpfung und eine umfangreiche Wasserversorgung trainiert. Während die Kameradinnen und Kameraden aus Rantum die erste Menschenrettung über den Haupteingang übernahmen, kümmerte sich die Wehr aus Westerland um den Löschangriff auf der Dachfläche. Die Feuerwehr Tinnum stellte die Wasserversorgung sicher, organisierte die Menschenrettung aus dem Spa-Bereich und bildete ein Atemschutz-Pool (ATS-Pool) als zentrale Anlaufstelle für die Atemschutzgeräteträger sowie ein geordnetes Personal-Management. Die Hörnumer Kameradinnen und Kameraden arbeiteten zeitgleich ein zusätzliches Szenario mit eingeklemmten Personen ab.
Die Kolleginnen und Kollegen der Bereitschaft des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) kümmerten sich um die Verletztenversorgung und den Aufbau eines professionellen Behandlungsplatz. Die Polizei wurde bei der Alarmierung ebenfalls von der Leitstelle mit einbezogen, um die Verkehrslenkung und Absperrung an der Einsatzstelle des Verkehrsunfalls der Feuerwehr Hörnum zu übernehmen.
„Wenngleich der Austausch und die Zusammenarbeit der einzelnen Wehren auf der Insel immer gegeben ist, macht die Durchführung einer solchen Großübung insbesondere für die Wehren außerhalb von Tinnum und Westerland Sinn, da diese nicht so häufig an größeren Schadenslagen beteiligt sind“, erläuterte Gemeindewehrführer Siegfried Engel die Hintergründe der Übung.
Neben dem Training der technischen Abläufe gehörte die Versorgung der Einsatzstelle sowie die Unterbringung der Fahrzeuge und die Überprüfung der umliegenden Wasserstellen zum Programm. Die Übungsabläufe wurden von externen Beobachtern intensiv analysiert und in Form einer anschließenden Auswertung detailliert besprochen.
„Solche Übungen sind für uns von unschätzbarem Wert, um die eigenen Fähigkeiten unter Druck immer wieder neu hinterfragen und testen zu können und diese Witterungsverhältnisse waren schon sehr nah an der Realität. Hut ab vor den Kameradinnen und Kameraden. Solche Abende schweißen uns kameradschaftlich noch enger zusammen“, betonte Rantums Ortswehrführer Thomas Nissen, der die Großübung in Zusammenarbeit mit seinem Stellvertreter, Rolf Lorenzen, geplant und ausgerichtet hat.
Die Großübung wurde erfolgreich abgeschlossen und zeigte einmal mehr, wie wichtig das Zusammenspiel der Sylter Wehren ist, um im Ernstfall schnell und wirkungsvoll helfen zu können.
Die Bürgermeisterin der Gemeinde Sylt, Tina Haltermann, bedankte sich herzlich bei allen beteiligten Feuerwehren für ihren engagierten Einsatz: „Was unsere Feuerwehren bei einer solchen Übung leisten geht weit über das Einstudieren technischer Abläufe hinaus. Dieses Engagement stärkt unsere Inselgemeinschaft und schenkt uns allen ein hohes Maß an Sicherheit.“
Fotos (c) Ulli Gritzan