Die Zukunftsgestalter – so geht Nachhaltigkeit im Kindergarten
SYLT KITA „Am Nordkamp“ für vorbildliche Bildungsarbeit als KITA21 2021 ausgezeichnet
Die SYLT KITA „Am Nordkamp“ aus Westerland wurde bereits am 29. September 2021 in Kiel als eine von 26 Einrichtungen aus Schleswig-Holstein als KITA21 ausgezeichnet. Die Auszeichnung würdigt Kindertageseinrichtungen, die in vorbildlicher Weise Bildungsarbeit zu zukunftsrelevanten Themen gestalten und auch im Kita-Alltag einen Beitrag zum Umwelt- und Ressourcenschutz leisten. Die Auszeichnung wird von der S.O.F., Save Our Future – Umweltstiftung, in Kooperation mit dem Sozialministerium und der Leuphana Universität Lüneburg jedes Jahr vergeben und steht unter der Schirmherrschaft des Ministers Dr. Heiner Garg.
Die SYLT KITA erhielt die Auszeichnung für ihre Bildungsarbeit zu verschiedenen Themen wie beispielsweise „Müll“ (trennen, sammeln, wie vermeiden, Kunst aus Müll u.ä.), „Wachsen und Blühen“ (z.B. Kartoffeln pflanzen, was brauchen Pflanzen zum Wachsen, warum brauchen wir Pflanzen, was wächst um uns herum), „Wasser – Quell des Lebens“ (Wasserkreislauf, Wasserfilter selbst bauen, woher kommt unser Wasser, Ressource Wasser, das Meer um uns) und einige andere.
Christina Kosmehl, Leiterin der Kita, berichtet: „Wir freuen uns über die Auszeichnung sehr, denn sie motiviert uns, am Thema Nachhaltigkeit dranzubleiben. Als Kindertagesstätte sehen wir uns in der Verantwortung, mit unserer Arbeit Vorbild für die Kinder und Multiplikator zu Familien und anderen Menschen zu sein. Seit der Auszeichnung konnten wir bereits weitere Projekte durchführen und vor allem auch Prozesse im Hintergrund analysieren und nachhaltiger gestalten.“
Ziel dieses Bildungskonzeptes ist es, Kindern die Möglichkeit zu geben, sich auf vielfältige und spielerische Weise mit zukunftsrelevanten Themen auseinanderzusetzen, sich hierbei Zusammenhänge zu erschließen und zu erfahren, dass ihr Handeln von Bedeutung ist. Dadurch entwickeln die Kinder ein Bewusstsein für den Wert der Dinge, für einen sorgsamen Umgang mit Ressourcen und einen fairen Umgang mit der (Um-)Welt.
Bereits zu Beginn des Jahres 2021 hat sich das Kita-Team auf den Weg gemacht, anhand einer Bestandsaufnahme in allen Arbeitsbereichen in das Thema einzusteigen. Schnell wurde klar – es passiert hier schon einiges und – es kann viel mehr sein.
In den Kleinteams wurden unter Berücksichtigung der Interessen und des Wissenstandes der jeweiligen Gruppen Themen ausgewählt. Verschiedene Aktionen wie Müll sammeln am Stand und im Wald, mit einem selbstgebauten Wasserfilter experimentieren oder Papier selbst herstellen wurden durchgeführt. Unter anderem durch selbst hergestellte Spiele oder die regelmäßige Pflege von Gemüsepflanzen wurden Zusammenhänge verinnerlicht. Neben praktischen Inhalten gibt es auch ein Philosophieprojekt, in dem die Kinder ihre Gedanken diskutieren können.
Erzieherin S. erzählt: „Wir wollen die Kinder dazu befähigen, die Zusammenhänge der Nachhaltigkeit in ihrem eigenen Alltag zu entdecken und nachhaltiges Handeln zu erlernen. Sie können selbstwirksam Verantwortung übernehmen und das Thema mit in ihre Familien nehmen oder dort Gelerntes bei uns einbringen.“ Parallel wurde recherchiert und überprüft, welche Veränderungen im hauswirtschaftlichen, organisatorischen und administrativen Bereich vorgenommen werden können. Kontakte zu verschiedenen Lieferanten wurden aufgenommen. Nun werden nach und nach Prozesse, Abläufe und Materialien auf ressourcenschonend, regionaler, umweltfreundlicher umgestellt.
Ausblick: Im Herbst ist eine Inhouse-Fortbildung zur Nachhaltigkeit in Kooperation mit S.O.F geplant, um bisher umgesetzte Inhalte zu prüfen und Neues zu lernen. Auch die Eltern sollen mehr mit ins Thema genommen werden, dies war bislang aufgrund von Corona nicht umsetzbar, doch das kann sich nun bald ändern. Kooperationen mit der Edekastiftung für ein Hochbeet, der Schutzstation Wattenmeer für Wattwanderungen und dem Wasserquartier Sylt für die zukünftige Getränkeversorgung der Kita erweitern den Wirkungskreis.