Ausstellungsdauer vom 3. bis 27. April 2019
Die Stadtgalerie „Alte Post“, Stephanstraße 4, 25980 Sylt / Westerland zeigt ab 03. bis zum 27. April 2019 die Ausstellung – „WELTRAND“ Aquarelle, Ölbilder und Skulpturen von Ingo Kühl
Es ist bereits die vierte Ausstellung des Malers Ingo Kühl, die in der Alten Post gezeigt wird; 1999 „Licht und Wasser“, 2004 „Nordsee – Südsee“, „Retrospektive“ zu seinem 60. Geburtstag — und nun „Weltrand“.
Der Titel der Ausstellung ist hergeleitet von dem gleichnamigen Gedicht der Lyrikerin Sarah Kirsch, dass sie zu den Bildern Ingo Kühls auswählte, und das mit weiteren ihrer Gedichte in dem Bildband „Luft und Wasser“ 1988 im Steidl Verlag in Göttingen veröffentlicht wurde. Wenn Ingo Kühl sich nun auf diesen Titel „Weltrand“ besinnt, so zeugt das einerseits von seiner Verbundenheit mit der Schriftstellerin, die 2013 in Heide verstorben ist, und andererseits verweist er damit auf die entlegenen Orte, an denen er malt, also auch auf die Lage der Insel Sylt im norddeutschen Wattenmeer, wo er seit nunmehr sechzehn Jahren lebt und ein Atelier betreibt.
Ingo Kühl ist viel und weit gereist. Er hat viele Länder und Meere dieser Welt gesehen, seit er 1953 im schleswig-holsteinischen Bovenau in der Nähe von Kiel geboren wurde. Naheliegend waren in seiner Kindheit Ost- und Nordsee, Dänemark, dann Frankreich, Paris, immer wieder Paris, auch noch, als er in Eckernförde Architektur studierte. Er bereiste viele Länder Europas, aber auch Israel und den Iran, das war schon während seines Studiums an der Hochschule der Künste Berlin. Seit 1980 hatte er immer außer in Berlin ein Atelier an der Nordsee, vierzehn Jahre auf der Halbinsel Eiderstedt, kurze Zeit auf Nordstrand und Amrum. Oft hielt er sich in Portugal auf, war jahrelang eng verbunden mit dem Centro Cultural São Lourenço in der Algarve, wo internationale Künstler, darunter Günter Grass, ihre Werke ausstellten. Es zog ihn und seine Frau nach Island, auf die Färöer und die Lofoten, ins Baltikum und auf die Azoren, wo er in Skizzenbücher zeichnete und aquarellierte. Das Bild „Azoren — Felsenküste“ befindet sich heute im Besitz der Schleswig-Holsteinischen Landesmuseen, Schloss Gottorf in Schleswig, wo es zurzeit in der Norddeutschen Galerie zu besichtigen ist.
Eine Reise um die Welt führte die beiden nach Thailand, Neuseeland, in die Südsee und nach Peru, und nachdem sie ein Jahr im Südpazifik gelebt hatten, kehrten sie nach Berlin zurück. Dort wurden die auf den Cook-Inseln, in Fidschi und Vanuatu entstandenen Bilder im Ethnologischen Museum in Dahlem ausgestellt. Aber zu der Zeit waren sie schon an die Nordsee gezogen, nach Keitum auf Sylt. Von hier aus starteten sie ans Ende der Welt, nach Patagonien und Feuerland, umrundeten an Bord einer Segelyacht das Kap Hoorn. Die dort gemalten Bilder wurden in der Botschaft der Republik Chile ausgestellt, begleitet von dem Katalog „Landschaften am Ende der Welt“, in dem Antonio Skármeta, chilenischer Schriftsteller und damaliger Botschafter in Berlin, schrieb: „So viel Zeit meines Lebens habe ich damit verbracht, die Himmel, Wolken, Berge und die Meere und Riffe des Ingo Kühl zu betrachten, dass sich manchmal die Erinnerung an seine Bilder vor die Natur selbst schiebt, wenn ich sinnend vor ihr stehe. … Ingo Kühl machte die große Überfahrt zum Süden des Südens am Ende der Welt, und nun bringt er uns die Schönheit seiner Beute.“
Ingo Kühl zeigt in der Stadtgalerie Bilder, die aus dem Erlebnis dieser entlegenen Landschaften am Meer heraus entstanden sind. Daneben werden einige Skulpturen zu sehen sein, zum Beispiel zwei Reliefs mit dem Titel „Westküste“, die er nach seiner Reise an die Westküste Neuseelands gestaltet hat, und Architektur-Phantasien wie die Bronze „Raum — die ganze Stadt“.
Am Mittwoch, den 10. April 2019 um 18 Uhr, wird die Ausstellung durch den Bürgermeister der Gemeinde Sylt, Herrn Nikolas Häckel, eröffnet. Gäste sind herzlich willkommen.
Öffnungszeiten: montags bis freitags von 14 bis 18 Uhr, sonnabends von 10 bis 13 Uhr und nach Vereinbarung unter 0176-72973183 oder 0174-3761422